Als grüne Landtagsabgeordnete in Niedersachsen erkenne ich die grundlegende Bedeutung der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit für unser politisches Selbstverständnis an. In Zeiten, in denen rechte Kräfte der demokratischen Erinnerungskultur den Kampf angesagt haben, ist es essentiell, diese zu stärken und zeitgemäß weiterzuentwickeln.
Gedenkstätten und Lernorte an Originalschauplätzen nehmen eine besondere Rolle ein, vor allem da immer weniger Zeitzeug*innen leben. Sie sind unverzichtbare Eckpfeiler der Erinnerungskultur und Lernorte, die wir besonders stärken wollen. Sie ermöglichen es uns, aus der Geschichte für die Gegenwart zu lernen und gegen alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entschieden vorzugehen.
Zudem setze ich mich für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in niedersächsischen Ministerien, Behörden und öffentlichen Einrichtungen ein. Die Anerkennung von Leid ganzer Menschengruppen, unabhängig von der eigenen Familiengeschichte, und die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit gehören dazu. In diesem Kontext wollen wir das von uns GRÜNEN initiierte Netzwerk Provenienzforschung weiterentwickeln und die Herkunft von Kunstgegenständen klären.
In diesem Rahmen ist die Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten von besonderer Bedeutung. Wir sind dankbar für das enorme Engagement, das sowohl im Rahmen der Stiftung als auch ehrenamtlich vor Ort geleistet wird, um das Erinnern wachzuhalten. Wir werden ihre wichtige Arbeit und ihr Bestreben, die einzigartige, regionale Gedenkstättenlandschaft auszubauen, weiter unterstützen.