Statement:Grüne: Schulpolitik der vielen Schritte mit langfristigem Ziel

Morgen beginnt das neue Schuljahr. In ihrer Pressekonferenz zum Schuljahresanfang hat Kultusministerin Julia Willie Hamburg die aktuellen Zahlen zur Unterrichtsversorgung in Niedersachsen vorgelegt. Dazu sagen Pascal Mennen, Sprecher für Schulpolitik, und Lena Nzume, Sprecherin für Bildungspolitik der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:

Pascal Mennen, schulpolitischer Sprecher

Das große Thema des kommenden Schuljahres bleibt der Lehrkräftemangel. Hier beschönigt Kultusministerin Hamburg nichts, macht den Mangel deutlich. Die aktuellen Zahlen zu Einstellungen und Unterrichtsversorgung zeigen aber auch: Die Anstrengungen, dieser Herausforderung zu begegnen, tragen erste Früchte. Es ist bereits viel passiert, um die Situation kurzfristig zu verbessern, wie zum Beispiel die Schaffung zusätzlicher Stellen über den Nachtragshaushalt, die Verlängerung der Stellen von Pädagogischen Mitarbeiter*innen und insbesondere die Anhebung der Einstiegsbesoldung auf A13. Gerade hiervon erhoffen wir uns in den Randgebieten zu Nachbarbundesländern, die diese Anhebung bereits umsetzen, eine bessere Versorgung. Mit A13 in einem Schritt rutscht Niedersachsen auf den ersten Platz unter den Bundesländern vor.

Wir versprechen uns viel von den konkreten Plänen, den Quereinstieg in den Lehrberuf weiter zu erleichtern, den berufsbegleitenden Master zu ermöglichen und aktiv um pensionierte Lehrkräfte zu werben. Wenn Schulen außerdem bald, wie geplant, mehr Freiräume bei der Organisation erhalten, so wird auch dies die Schulentwicklung positiv beeinflussen.

Dieses Bündel aus vielen einzelnen Maßnahmen wird der von Kultusministerin Hamburg schonungslos benannten Problemstellung gerecht und dazu beitragen, den Lehrkräftemangel zu lindern. Die Schulpolitik der vielen Schritte begegnet dem Fachkräftemangel langfristig am besten.

Lena Nzume, bildungspolitische Sprecherin

Wir müssen den Blick auch auf die Lehrkräfte in Ausbildung richten. Wir brauchen dringend qualifizierten Nachwuchs. Eine wichtige Aufgabe ist deshalb die Reform der Qualifizierungsphasen. Das haben SPD und Grüne erkannt und in diesem Sommer mit Expert*innen über Möglichkeiten diskutiert. Es muss jetzt darum gehen, das Referendariat neu zu gestalten, die Qualifizierungsphasen besser zu verknüpfen und den Quereinstieg in den Lehrberuf zu erleichtern. Wir wollen gute Lehrkräfte und setzen deswegen bei Aus- und Weiterbildung an.